Siebengebirge
Ich muss gestehen, bisher hatte ich noch nie von dem Siebengebirge gehört. Also der Neugier gefolgt und eine Tour geplant. Ganz früh sollte es losgehen, immerhin waren es ja ca. 15km. Rechtsrheinisch.... pahh, das sind ja keine Mittelgebirge ;) dachte ich mir.
Und Paul Bartsch sang zur Anreise vom "Drachen im Walde" .... also war der nächste Gedanke: mal sehen, ob ich Siegfried treffe... :)
Und beides war richtig und auch wieder falsch.
Es gab richtige 'Berge', steil ging es nach oben, auf Felsnadeln, auf Drachzähnen. Single Tracks, kleinste Pfade... die in das Dunkel des Waldes führten. Ja, die frisch-grünen Buchen ließen kaum Licht bis zum Waldboden, gespenstisch anmutend. Und da, wo die Sonnenstrahlen auf dem Waldboden tanzten, fand sich Waldmeister (schmeckt mir gerade sehr lecker im Weißwein).
Und auch die Linden mit ihren Blättern gab es hier. Und uralte knorrige Bäume, mit verworrenen Wurzeln... also alles fast wie im Märchen.
Der Aufstieg war schweißtreibend, die Aussichten überwältigend! Nur das letzte Stück hätte ich mir gespart - den Tourismus-Hotspot des Drachenfelsens tue ich mir nicht nochmal an.
Ein ganz großes Lob an die beiden Boxertiere, die klaglos mit mir die Runde durchzogen und fein hörten. Eine bessere Übung für eine BH gibt es nicht, als sich durch Menschenmassen auf engsten Treppen vom Drachenfelsen in's Tal zu stürzen ;)
Und hier noch ein paar Zeilen von Paul Bartsch:
Ballade vom Drachen im Walde(1998/2016)
Auch ich war ein scheinbar zufriedenes Kind,war eher noch stiller, als andre es sind.Das Land meiner Väter, so eben und klein,schien mir ein gutes Zuhause zu sein.Nur der Wald in der Ferne -ein dunkler Strich -und verschwommene Berggipfel,die lockten mich,doch abends am Feuer, da wurde mir bang,wenn der alte Geschichtenerzähler aufstand und sang:Geh nicht in den Wald, wo der Drache drin wohnt;der hat bisher noch keinen verschont.Steig nicht übern Berg, wo der Drache drin haust;da bleichen die Knochen der Mutigen, dass es dich graust!