Trentino IV

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Trentino IV

Blog und Photo-Seite von neubert.photography
Veröffentlicht von Steven in Italien · 6 September 2018
Der frühe Vogel ... bekommt das schönste Licht :)
Heute sollte es aufwärts gehen und da nach dem Mittag Regen angekündigt war (was sich aber nicht bewahrheitete), machte ich flinke Füße. 😎
Ziel war der Monto Stino, der mit knapp 1.500m an Sudostufer des Idrosee's thront. Auch hier, heiß umkämpft im 1. WK, so bin ich heute durch alte Schützengräben gelaufen, habe mir Gedenkstätten angesehen.... und den ganzen Wahnsinn doch nicht begriffen!
Ausgangspunkt war das Dörfchen Capovalle , von hier ging es auf dem rot/weiß markierten Weg stetig und steil in Serpentinen bergauf. Gut, dass ich auf Emma warten musste, so fiel meine mangelnde Kondi nicht so auf 😎
Die Natur war sehr schön, Pflanzen, Schmetterlinge, Eidechsen, die sich sonnten. Ein Spruch an Refugio bringt es auf den Punkt:

Hier wird sich Dein Blick mit Schönheit füllen, Deine Seele wird Frieden und Ruhe genießen.
Der Genuß der Stille und wunderbare Bilder werden Dich stärken, dieses große Geschenk der Natur verlangt nur Respekt.
Lass die Blumen dort, wo sie selbst beschlossen haben zu leben, sie zu pflücken, würde nur ihren Tod bedeuten.
Die Tiere hinterlassen weder Müll noch Zigarettenstummel. Verhalte Dich wie sie!
Gute Wanderung!

Nach 5km steilem Aufstieg war ich am Refugio, was für ein Platz! Wunderschön! Eine kleine Rast gemacht, durchschnaufen, die Einkehr war für später fest vorgemerkt. Es ging noch eine 1/2 h durch die oben erwähnten Schützengräben, auch hier ein Gedicht, was es meiner Meinung nach, auf den Punkt bringt:

Es ist besser, dass die Toten nicht sehen, was die Lebenden tun können, dass die Welt die krumme Straße nimmt.
Es ist besser, dass sie gar nicht bemerken, wie arm wir geworden sind und wie miserabel,
dass wir nicht mehr einander lieben können.
Nein, es ist besser, dass die Toten im Schnee und Eis bleiben, sonst könnten sie denken, dass sie umsonst gestorben sind.
Und dann würden sie sich noch mehr alleine fühlen...

Gian Maria Bonaldi (ein Soldat in Adamello)

Nachdenklich ging ich zurück.....

Das Refugio war um die Mittagszeit noch völlig leer, deutsch sprach hier niemand, also habe ich mit Händen und Füßen meine Wünsche geäußert und war hinterher sehr zufrieden: frisches kaltes Bier, frischen Salat mit Öl und etwas Essig, ein Salami / Schinkenteller mit frischem Brot und einen oberleckeren Cappucino hinterher. ars vivendi!
Danach ging es sehr entspannt den Berg wieder runter, Quellen ließen uns Rast machen.... und irgendwie kam mir ein Lied in den Sinn,
ein altes Volkslied, wovon ich aber keine 'schöne' Version im I-Net gefunden habe - meine Oma konnte es besser 😎





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